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Alles rund um Mac OSX & Linux: Gentoo - der erste KontaktWindows 7 Für alle Fragen rund um Mac OSX, Linux und andere Unix-Derivate. |
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![]() ![]() | ![]() Gentoo - der erste Kontakt Da hier ja nun schon öfter mal der Begriff 'Gentoo' gefallen ist, sich aber scheinbar noch niemand getraut hat, hinterlasse ich hier einfach mal meinen Bericht über meine ersten Erlebnisse mit Gentoo. Mein ursprünglicher Gedanke war, Gentoo komplett durchzubauen. Die ersten Versuche scheiterten allerdings, da sich Gentoo in Stage1 nicht überreden lassen wollte, eine (T)DSL-Verbindung aufzubauen. Mein Rechner hängt unmittelbar am DSL-Modem; wer an einem Netzwerk oder hinter einem Router hängt, sollte an dieser Stelle weniger Probleme bekommen. Laut einigen Beiträgen im Gentoo-Forum (http://www.gentoo.org) soll es allerdings möglich sein, die für Gentoo vorgesehen Partitionen aus einem laufenden Linux zu mounten und auf diese Weise Gentoo zu 'chrooten', so dass in Stage1 auch unter der genannten Bedingung eine Netzverbindung besteht. Bei mir hagelte es allerdings Fehlermeldungen; dieser Möglichkeit bin ich dann nicht weiter nachgegangen sondern habe mich entschlossen, den Stage3-Tarball zu benutzen und mich dort einzuklinken. Ich bin überwiegend nach der dt. Installationsanleitung (http://www.gentoo.de) vorgegangen. Die Kernelmodule für die Netzwerkkarte (NoName, NE2000 kompatibel) liessen sich ohne Probleme laden; die Partitionen waren aus meinen Stage1-Versuchen noch angelegt, also blieb vorerst nichts weiter übrig als das CD-ROM sowie die für Gentoo vorgesehenen Partitionen zu mounten, die Swap-Partition als solche einzubinden, den Stage3-Tarball zu entpacken und in die Gentoo-Umgebung zu chrooten. An dieser Stelle stand ich wieder vor dem Problem, die DSL-Verbindung aufbauen zu müssen. Da allerdings in Stage3 der komplette Portage-Tree zur Verfügung steht (nicht in der aktuellsten Version, aber für's erste reicht es), lassen sich die beiden für DSL notwendigen Pakete - die man vorher auf CD/Diskette speichern sollte - manuell nach /usr/portage/distfiles kopieren und per </font><blockquote>Code:</font><hr /><pre style="font-size:x-small; font-family: monospace;">emerge</pre>[/QUOTE]einspielen. Alternativ kann man die beiden benötigten Pakete aus einem lauffähigen Linux heraus auf die Gentoo-Partition kopieren. Anschliessen lässt sich die DSL-Verbindung mit </font><blockquote>Code:</font><hr /><pre style="font-size:x-small; font-family: monospace;">adsl-setup</pre>[/QUOTE]konfigurieren und mit </font><blockquote>Code:</font><hr /><pre style="font-size:x-small; font-family: monospace;">adsl-start</pre>[/QUOTE]aufbauen. An dieser Stelle sollte man per </font><blockquote>Code:</font><hr /><pre style="font-size:x-small; font-family: monospace;">emerge --clean rsync</pre>[/QUOTE]die vorhandenen, alten ebuild-Skripte entfernen und einen aktuellen Portage-Tree aufbauen können, um somit wieder in Stage1 einsteigen und ein speziell auf den Rechner zugeschnittenes Gentoo bauen zu können. Daniel Robbins sieht diesen Schritt zumindest optional in seiner Installationsanleitung vor (was ich leider erst viel zu spät gesehen habe). Die Abhängigkeiten sollten jedenfalls an dieser Stelle erfüllt sein, um das System von Grund auf bauen zu können. Die Datei </font><blockquote>Code:</font><hr /><pre style="font-size:x-small; font-family: monospace;">/etc/make.conf</pre>[/QUOTE]sollte in dem Fall editiert werden, damit Gentoo überhaupt weiss, für welche Prozessorfamilie das System optimiert werden soll. Danach kann der bootstrap Prozess gestartet (kann laange dauern) und anschliessend der Rest des Systems kompiliert und installiert werden (kann laaaaange dauern). Wer in Stage3 ein steigt, erspart sich natürlich die lange Zeit, hat allerdings nicht das speziell auf den eigenen Rechner optimierte System. Nun können auch schon die Kernel-Quellen (Gentoo stellt neben den Quellen von kernel.org noch 4 erweiterte Quellen zur Verfügung) eingespielt und anschliessend der Kernel gebaut werden. Wenn dies geschehen ist, ist man schon fast fertig - es können noch benötigte Pakete eingespielt werden, wenn optionale Features genutzt werden; ansonsten stehen nur noch einige Einstellungen an (wie z. Bsp. Lokalisation, /etc/fstab anpassen, hostname setzen, Bootmanage einrichten, etc.). Dann kann auch schon das neue Gentoo-System gebootet werden - und: es ist *sehr* schnell (auf meinem P2-300 mit 64MB RAM trotz loadaverage von 2.48, 2.33, 2.29 nicht das geringste ruckeln oder verzögern). Die Paket-Verwaltung per Portage-Tree macht einen guten, aufgeräumten Eindruck. Es stehen sehr viele Pakete zur Verfügung (die komplette Liste ist unter gentoo.org zu finden) und wer nicht das benötigte ebuild findet, kann ein eigenes erstellen (ebuilds sind im Grunde nichts anderes als Shell-Skripte) und der Linuxgemeinschaft per CVS zur Verfügung stellen. Fazit: Die Installation kann (je nach verwendeter Hardware und 'Linux-Erfahrung') teilweise sehr tricky sein, was allerdings durch die gute Dokumentation und die Suchfunktion im Gentoo-Forum gut aufgefangen wird. Belohnt wird man mit einem extrem schnellen, schlanken und flexiblen System, was sich komplett auf die eigenen Bedürfnisse einrichten lässt. Jedem, der über ein (etwas mehr oder weniger) Zeit verfügt und Lust hat, sich tiefer mit dem System Gentoo zu beschäftigen, kann ich nur empfehlen, es auszuprobieren. Ich meine, es lohnt sich. Viel Spass mit Gentoo. ![]() Micha [ 09. August 2002, 01:39: Beitrag editiert von: hellz ] |
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