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Alles rund um Mac OSX & Linux: Lang: Erfahrungen mit Knoppix 3.1 auf Festplatte

Windows 7 Für alle Fragen rund um Mac OSX, Linux und andere Unix-Derivate.

Antwort
Alt 25.09.2003, 19:57   #1
MartinH
 
Erfahrungen mit Knoppix 3.1 auf Festplatte

Es gibt ja einige Gründe, Windows 98 durch Linux zu ersetzen: Das Konzept der freien Software ist ebenso sympathisch wie einleuchtend. Windows 98 könnte bald aus der Wartung fallen oder nicht mehr mit Treibern versorgt werden. Beruflich arbeite ich neuerdings mit Unix und dadurch ist mir Linux nicht ganz so fremd. Die Knoppix-CD, die mir ein Kollege zur Verfügung stellte, funktioniert recht überzeugend.

Nach kurzer Recherche entschied ich mich für Debian, weil dort der "freie" Ansatz am konsequentesten umgesetzt wird. Am 29. August 2003 fragte ich in der Buchhandlung Lehmanns nach einer Debian-Distribution. Irgendwie wollten die mir aber nichts verkaufen. Die eine Version zu alt, die andere noch nicht stabil ... Ich beschloß also, mit einer Anleitung aus dem Internet Knoppix auf die Festplatte zu installieren. Beim Partitionieren der Festplatte machte ich einen folgenschweren Fehler. Anstatt erst von Windows aus Platz für die Linux-Partitionen zu schaffen, verkleinerte ich meine zweite Windows-Partition D: mit dem von knx-hdinstall aufgerufenen cfdisk. Die Installation lief problemlos durch und schloß mit dem Einrichten von Lilo ab.

Beim anschließenden Neustart kam aber nicht die Auswahl "Linux oder Windows" sondern eine Fehlermeldung von Lilo: checksum error. Knoppix von CD funktionierte weiterhin prima und von dort sahen alle Partitionen gesund aus. Um Windows wieder starten zu können, kramte ich eine Bootdiskette raus und der PC jagte mir erstmal mit der Behauptung, diese sei nicht lesbar, einen Schrecken ein. Lesen ging dann aber doch, nur konnte ich mit der Diskette Windows auch nicht starten. "Nicht genügend Erweiterungsspeicher" kam als Meldung, wenn gerade das Anlegen einer Ramdisk protokolliert war. Wenigstens konnte ich fdisk im Dos starten und dort war noch die alte Version von D: zu sehen.
Ich dachte, der Fehler sei wohl die unterschiedliche Darstellung von D:, und löschte diese Partition kurzerhand unter Dos und unter Knoppix, um eine einheitliche Sicht zu erreichen. Später D: neu anzulegen und die auf CD gesicherten Daten zurück zu spielen, würde ja nicht viel Arbeit sein.
Nun sagte fdisk aber, meine primäre Partition C:, auf der Windows installiert war, sei non-Dos. Dabei hatte ich C: gar nicht angefasst sondern nur D:. Von den Linux-Partitionen wollte fdisk gar nichts wissen. Meine 40Gb Festplatte bestand für fdisk nur noch aus den 10Gb, die mal C: gewesen waren.
Also formatierte ich C: neu, quetschte meine Partitionen C: und D: dahin, wo früher C: war, installierte Windows98SE neu und spielte meine Datensicherung von CD nach D: zurück.
Dabei hatte ich mit weiteren Problemen zu kämpfen: alle Programme, die mir wichtig waren, vor allem der Meybohm-Html-Editor und GeMail, mussten neu installiert werden. Andererseits war es gar nicht so einfach, Outlook Express nicht zu installieren.
Alles, was von CD zurückgeholt war, war schreibgeschützt, was vor allem beim Startmenü und beim Posteingang Schwierigkeiten machte. Desktopeinstellungen, Sicherheitseinstellungen für den IE, Opera ins Kontextmenü; gar nicht so leicht, sich an das alles zu erinnern. Und eigentlich wollte ich doch mit Linux anfangen. Als alles fast fertig war, kam noch kein Ton. Aus dem Ladeprotokoll von Knoppix konnte ich aber die Bezeichnung meiner Soundkarte entnehmen und dann den Treiber aus dem Netz laden, um wenig später festzustellen, dass er auch auf der CD zum Motherboard draufgewesen wäre.
Bis auf ein Detail habe ich Windows wieder am Laufen: Das mit dem Scanner ausgelieferte Grafikprogramm PhotoStudio 2000 kann keine Rechtecke mehr ausschneiden. Statt des Inhaltes wird nur der Rand etwa ein Pixel breit übernommen und der Inhalt bleibt weiß.

Jetzt aber zu Linux. Bildschirm und Sound laufen von selbst. Nach Löschen der hinteren Zeilen von /etc/network/interfaces läuft irgendwann auch die DSL-Internetverbindung. Besonders blöd war zwischendurch der Zustand, wenn die Verbindung klappt, aber der Browser das nicht mitkriegt. Nach Installation auf die Festplatte fallen einige Unterschiede zum CD-Knoppix unangenehm auf: Festplattenpartitionen und CD-Laufwerke werden nicht mehr automatisch auf dem Desktop dargestellt, geschweige denn gemountet. Trotzdem ist der Start von Festplatte nicht merklich schneller als von CD. Nachdem man in der CD-Version automatisch Knoppix war, muß man sich nun Gedanken machen, ob man lieber root sein will, wem welche Dateien gehören, und so weiter. Da hat die CD etwas gemogelt, indem sie den User Knoppix zu mächtig machte.
Das Märchen vom stabileren Betriebssystem wird durch Anklicken von Krecord leicht widerlegt: Es öffnet sich ein Fenster ohne Inhalt und weder Mausbewegungen noch Tastendrücke werden angenommen. Sogar die Kombination Strg-alt-F1 bleibt wirkungslos. Auf keinen Fall den Rechner einfach abschalten, hieß es, aber was sonst? Nach Neustart wird ein kaputter Superblock gemeldet. Auch die Kopie des Superblocks hilft nicht. Da ich am System so gut wie nichts gemacht habe, ist eine Neuinstallation die einfachste Lösung.
Weitere Tests verlaufen ernüchternd. Vor allem fehlt eine umfassende Hilfefunktion wie bei Windows. Wie man den Ziffernblock von Anfang an aktiviert oder den Konqueror alle Ordner als Baum anstatt der Symbole anzeigen läßt, habe ich nicht rausgefunden. Mein Scanner und meine Digitalkamera sind nicht in der Liste der mit Linux benutzbaren Geräte. Dvd funktioniert mit Xine zwar, aber holprig und ohne Organisation der Kapitel. Vielleicht kann man irgendwo nachlesen, wie man das hinkriegt, aber man wird nicht hingeführt. Opera konnte ich problemlos installieren, aber beim Mplayer gab ich nach Anlesen der Beschreibung auf. Wenn man in Windows was installiert, muss man hinterher den Rechner neu starten. Wenn man in Linux was installiert, muss man vorher ein Handbuch lesen. Kmail in Knoppix kommt an die Funktionalität und Bedienerfreundlichkeit von GeMail nicht ran. Ob Bluefish mit dem Meybohm-Editor mithalten kann habe ich gar nicht mehr überprüft.
Meine bisher letzte Aktion war, Lilo zu umzukonfigurieren, dass Windows als default gestartet wird.

Martin

[ 25. September 2003, 21:02: Beitrag editiert von: MartinH ]

Alt 26.09.2003, 21:03   #2
CyberFred
 
Lang: Erfahrungen mit Knoppix 3.1 auf Festplatte - Beitrag

Lang: Erfahrungen mit Knoppix 3.1 auf Festplatte



Mal ne Anmerkung zu der Sache mit dem Browser und der Internetverbindung. Höchstwahrscheinlich liegt das nicht daran, dass der Browser die offene Internetverbindung nicht findet, sondern dass kein DNS eingestellt war.

ciao
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