Moin,

mir ist aufgefallen, dass öfter zur Aussprache gekommen, KDE sei für eingefleischte Windows-User das DE, welches der Bedienung am nächsten kommt. Kommt mir das nur so vo, oder ist das wirklich so?

Ich fand KDE bisher immer fürchterlich umständlich und träge, die Effekte sind ja nett aber überflüssig, zuviel Eyecandy, das Startmenü ist unübersichtlich weil nach jedem Klick ins nächste Menü das vorherige verschwindet. Und das find ich nun wirklich nicht windowsähnlich...da kommen die Menüs von MATE, LXDE oder XFCE näher dran.

Was ist euer Eindruck so? Und was ist euer Lieblingsdesktop unter Linux?

Intuitiv einfach für XP und Win7 Nutzer ist die Umstellung auf Linuxmint. Hier ist praktisch alles, was man braucht schon enthalten.
Bei geringer Performance (älterem PC) nimmt man am besten die Version Mate. Hier gibt es die klassische Menuführung und der Rechner läuft schneller als unter Windows.
Wer mehr Effekte und aktive Ecken mag sowie etwas mehr Performance hat, wird mit Linuxmint Cinnamon viel Spass haben.
Beides in Version 17 als LT (Longterm, Unterstützung bis 2019) zu empfehlen.
ISO-Datei kostenlos runterladen. CD/DVD Brennen. Als Live-System starten und bei gefallen installieren. Danach hilft die Community (linuxmintusers.de / ubuntuusers.de) freundlich und geduldig weter.

Achja richtig, Mint gibt es ja auch noch. Kommt Windows ja sehr nahe mit seinem MATE oder Cinnamon Desktop. Hast du ne Theorie für die Behauptung, KDE sei sehr windowsähnlich?

Ist ja witzig, dass du dich für diesen Thread extra angemeldet hast

Dein Nick gefällt mir xubuntu ist meine Lieblings-Distro

KDE3 war windowsähnlich. XFCE ist heute zumindest an Windows XP viel näher dran. Aber hat Win7 nicht auch transparenten Schnickschnack auf dem Desktop wie KDE jetzt? Ich musste zumindest erstmal irgendwelche Desktopeffekte ausschalten, damit Win7 Testversion in meiner VM mit wenig RAM einigermaßen lief.

Naja, Transparenz-Eyecandy allein macht ja noch keine Windows-Ähnlichkeit

damit Win7 Testversion in meiner VM mit wenig RAM einigermaßen lief.

hast du die Gasterweiterungen in der VM installiert? Ohne die läuft die VM sehr zäh

Schau mal Zorin OS

Also ich kann KDE auch nicht leiden. Das Kick-off-Menü (was für ein bescheuertes Konzept) kann man aber deaktivieren. Dann bekommt man ein einfaches klassisches Menü (hat aber natürlich immer noch KDE ).

Die Frage, welche DE für den Windowsdeserteur am einfachsten ist, lässt sich wohl nicht beantworten. Die Menükonzepte der einzelnen Windowsversionen sind ja auch unterschiedlich. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich aber Cinnamon sagen - intuitiv, aufgeräumt, komfortabel. Ich persönlich finde ja LXDE ziemlich cool - einfach, funktionell und richtig schnell, aber für viele Nutzer ist das wahrscheinlich zu spartanisch.

Zitat von Dante12

Schau mal Zorin OS

Über Zorin OS bin ich ja schonmal selbst gestolpert hab ich glatt vergessen

Also es gibt wahrscheinlich 1000 Linux-Derivate. Wenn man ernsthaft Linux einsetzen will sollte man schon auf etwas setzen, was auch weit verbreitet ist. Das liegt daran, dass für Zorin OS evtl. Versionsupdates plötzlich nicht mehr funktionieren (z.B. Ein-Mann-Distributionen). Das Risiko wäre mir zu groß.

Weit verbreitete Linux-Versionen in Deutschland sind openSUSE, Ubuntu und vielleicht noch Debian. Mint bietet mit Linux Mint eine Ubuntu-Variante und mit LMDE ein Debian-Variante für Einsteiger. Eigentlich ist es somit auch Ubuntu bzw. Debian mit ein paar netten Anpassungen.

Zu Desktops:
Gnome und KDE befällt mir auch weniger. Mate basiert eher auf Gnome 2 und Cinnamon geht mehr Richtung Gnome 3. Mint bietet beides zur Auswahl. Vielleicht beides mal anschauen und auch auf die Kleinigkeiten achten (z.B. Dateimanager). Alternativ gibt es auch noch z.B. Xfce oder Lxde, die man bei jedem Linux (auch Mint) nachinstallieren kann. So kann man sich sein eigenes Linux zusammenbauen. Von der Optik kann man alle an Windows XP/7 anpassen.

Was genau ist denn das für ein Desktop, den Zorin nutzt?
Bei distrowatch steht da was von GNOME und LXDE, aber irgendwie sieht das Teil völlig anders aus.

Zorin scheint auf Ubuntu LTS zu basieren...die Zwischenversionen würden wohl keinen Sinn ergeben, aber was hat man denn sonst für ein Risiko? Unter der Haube ist es ja ein Ubuntu-LTS.

KDE scheint ja in den bisherigen Kommentaren nicht so gut abgeschnitten zu haben daher meine Frage nochmal, ob jmd weiß, warum das allgemein als ziemlich Windows-ähnlich beschrieben wird.

Auch wenn Zorin unter der Haube ein Ubuntu LTS ist kann es sein, dass kritische Komponenten von Zorin bereitgestellt und schlecht gewartet werden. Dazu lohnt sich das Betrachten der Paketquellen und die Ausgabe von "apt-show-versions", welches man über gleichnamiges Paket evtl. nachinstallieren muss. Mint ist recht weit verbreitet und denen traue ich zu Eigenentwicklungen auch mit Sicherheitsupdates zu versorgen. Mag aber bei Zorin ähnlich sein.

Wenn etwas wie Windows aussehen soll muss doch nur das Panel unten sein und das Menü über einen Button links unten aufrufbar sein. Das kann man mit Mate, Cinnamon, Xfce oder Lxde leicht bauen. Interessanter wären die installierten Anwendungen. Jedes Desktop-Environment hat seine eigenen Standardanwendungen. Damit sollte man sich dann genauer beschäftigen auch wenn man natürlich z.B. den Dateimanager von z.B. Mate (Caja) auch unter Xfce (eigentlich Thunar) verwenden könnte und umgekehrt.

Zitat von cosinus

Was genau ist denn das für ein Desktop, den Zorin nutzt?
Bei distrowatch steht da was von GNOME und LXDE, aber irgendwie sieht das Teil völlig anders aus.

Es gibt von Zorin zwei verschiedene Version: Lite und Normal. Bei der Lite-Version kommt ein LXDE-basierter Desktop zum Einsatz.
In der normalen Version ist der Desktop eine Eigenentwicklung des Zorin-Teams, welches auf Gnome basiert.
Man kann im Übrigen in der normalen Version von Zorin das Aussehen mittels des sogenannten "Zorin Look Changer" so anpassen, dass das Ding wie Linux mit Gnome 2.x, Mac OS X, Win 7, Win Vista, Win XP und sogar Win 2000 aussieht. Hab ich persönlich aber noch nicht ausprobiert; hab ich auf der Website von Zorin gelesen (hxxp://zorin-os.com/index.html).

Grundsätzlich würde ich auch sagen, dass die "windows-ähnlichsten" DEs MATE, Cinnamon und eben die von Zorin (wie auch immer die DE da heißt) sind.

Eine Übersicht der Linux-Abkömmlinge findet man bei distrowatch.com. Eine Top-TEN Liste mit einer Beschreibung der Unterschiede gibt es unter: hxxp://distrowatch.com/dwres.php?resource=major.
Zur Zeit mit folgender Reihung:
1. Linuxmint (MATE und Cinnamon)
2. Ubuntu (Unity (Standard), Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu)
3. Debian
4. Mageia
5. Fedora
6. Open-Suse
11. Zorin (leicht steigende Tendenz)
Die Ubuntu-Abkömmlinge sind sicher alle gut für Umsteiger/Einsteiger geeignet. Wegen der größeren Community würde ich wie "iceweasel" als Neueinsteiger von Windows auch besser zu einer größeren Distro greifen.
Bei Linux-Mint sind proprietäre (herstellergebundener) und patent-geschützter Multimedia-Codecs schon im Grundpaket eingebaut. Dieser kleine Bruch des opensource-Konzeptes (es wird sonst grundsätzlich nur quelloffene freie und somit sichere Software installiert) erleichtert den Einstieg für Menschen, die nur klicken und sich nicht so sehr mit dem Rechnerfunktionen auseinandersetzen möchten. Das heißt man kann direkt alles schauen und hören (auch Flash etc. enthalten).
Bei den anderen großen Distributionen muß man z.B. die ubuntu-restricted-extras nachinstallieren. Dies ist kein Problem, aber man muss es erst einmal wissen. Die Installation weiterer Programme erfolgt bei Linux normalerweise einfach über eine Programmverwaltung (ca. 60000 Pakete enthalten) durch Auswahl und anklicken und ist sehr sicher (z:B. keine Trojaner/Viren ). Wer ein gesuchtes Programm namentlich kennt, kann es über das Terminal (ähnlich von DOS bekannt) auch direkt installieren, was sehr schnell geht. Der Befehl für das Programmpaket "wine", welches zusätzlich eine Prgrammumgebung zum direkten abspielen vieler Windowsprogramme installiert lautet bei ubuntu und Linuxmint z.B. einfach: "sudo apt-get install wine".
#cosinus KDE ist ziemlich bunt und man hat schnell den Desktop voll mit verschiedenen kleinen Helfern.

Zitat von iceweasel

Weit verbreitete Linux-Versionen in Deutschland sind openSUSE,

Suse würde ich aus Erfahrung keinem Neuumsteiger empfehlen
Für einen Windows-Umsteiger zu kompliziert und unhandlich.