Gut. Wir räumen auf.
Cleanup
Zum Schluss werden wir jetzt noch unsere Tools (inklusive der Quarantäne-Ordner) wegräumen, die verseuchten Systemwiederherstellungspunkte löschen und alle Einstellungen wieder herrichten. Auch diese Schritte sind noch wichtig und sollten in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
- Deaktiviere jetzt temporär das Antivirenprogramm, benenne bei der auf dem Desktop vorhandenen Combofix.exe das "Combofix" im Dateinamen um in Uninstall und führe sie mit Doppelklick aus.
- Bei MBAM würd ich dir unbedingt empfehlen, es zu behalten und wöchentlich einen Quick-Scan durchzuführen. Wenn du es nicht weiter verwenden möchtest, kannst du es jetzt normal über die Systemsteuerung deinstallieren.
- Auch den ESET Online Scanner kannst du behalten, um ab und zu (monatlich) für eine Zweitmeinung dein System damit zu scannen. Falls du ESET deinstallieren möchtest, dann kannst du das ebenfalls über die Systemsteuerung tun.
- Downloade dir bitte auf jeden Fall DelFix auf deinen Desktop.
- Schliesse alle offenen Programme.
- Starte die delfix.exe mit einem Doppelklick.
- Setze vor jede Funktion ein Häkchen.
- Klicke auf Start.
- DelFix entfernt u.a. alle von uns verwendeten Programme und löscht sich anschliessend selbst.
- Wenn jetzt noch etwas übriggeblieben ist, dann kannst du es einfach manuell löschen.
>> OK <<
Wir sind durch, deine Logs sehen für mich im Moment sauber aus.
Ich habe dir nachfolgend ein paar Hinweise und Tipps zusammengestellt, die dazu beitragen sollen, dass du in Zukunft unsere Hilfe nicht mehr brauchen wirst.
Bitte gib mir danach noch eine kurze
Rückmeldung, wenn auch von deiner Seite keine Probleme oder Fragen mehr offen sind, damit ich dieses Thema als erledigt betrachten kann.
Epilog: Tipps, Dos & Don'ts Aktualität von System und Software
Das Betriebsystem
Windows muss
zwingend immer auf dem
neusten Stand sein. Stelle sicher, dass die
automatischen Updates aktiviert sind:
- Windows XP: Start --> Systemsteuerung --> Doppelklick auf Automatische Updates
- Windows Vista / 7: Start --> Systemsteuerung --> System und Sicherheit --> Automatische Updates aktivieren oder deaktivieren
Auch die
installierte Software sollte immer in der
aktuellsten Version vorliegen.
Speziell gilt das für den
Browser,
Java,
Flash-Player und
PDF-Reader, denn bekannte
Sicherheitslücken in deren
alten Versionen werden dazu ausgenutzt, um beim blossen Besuch einer präparierten Website per
Drive-by Download Malware zu installieren. Das kann sogar auf normalerweise legitimen Websites geschehen, wenn es einem Angreifer gelungen ist, seinen Code in die Seite einzuschleusen, und ist deshalb relativ unberechenbar.
- Mit diesem kleinen Plugin-Check kannst du regelmässig diese Komponenten auf deren Aktualität überprüfen.
- Achte auch darauf, dass alte, nicht mehr verwendete Versionen deinstalliert sind.
- Optional: Das Programm Secunia Personal Software Inspector kann dich dabei unterstützen, stets die aktuellen Versionen sämtlicher installierter Software zu nutzen.
Sicherheits-Software
Eine Bemerkung vorneweg:
Jede Softwarelösung hat ihre Schwächen. Die gesamte Verantwortung für die Sicherheit auf Software zu übertragen und einen Rundum-Schutz zu erwarten, wäre eine gefährliche
Illusion. Bei unbedachtem oder bewusst risikoreichem Verhalten wird auch das beste Programm früher oder später seinen Dienst versagen (z.B. ein Virenscanner, der eine verseuchte Datei nicht erkennt).
Trotzdem ist entsprechende Software natürlich wichtig und hilft dir in Kombination mit einem gut gewarteten (up-to-date) System und durchdachtem Verhalten, deinen Rechner sauber zu halten.
- Nutze einen Virenscanner mit Hintergrundwächter mit stets aktueller Datenbank. Welches Produkt gewählt wird, spielt keine so entscheidende Rolle. Es gibt kommerzielle Versionen, aber ein kostenloser Scanner mit den Grundfunktionen wie beispielsweise Avast! Free Antivirus sollte ausreichen. Betreibe aber keinesfalls zwei Wächter parallel, die würden sich gegenseitig behindern.
- Aktiviere eine Firewall. Die in Windows integrierte genügt im Normalfall völlig.
- Zusätzlich zum Virenscanner kannst du dein System regelmässig mit einem On-Demand Antimalwareprogramm scannen. Empfehlenswert ist die Free-Version von Malwarebytes Anti-Malware. Vor jedem Scan die Datenbank updaten.
- Optional: Das Programm Sandboxie führt Anwendungen in einer isolierten Umgebung ("Sandkasten") aus, so dass keine Änderungen am System vorgenommen werden können. Wenn du deinen Browser darin startest, vermindert sich die Chance, dass beim Surfen eingefangene Malware sich dauerhaft im System festsetzen kann.
- Optional: Das Addon WOT (web of trust) warnt dich vor einer als schädlich gemeldeten Website, bevor sie geladen wird. Für verschiedene Browser erhältlich.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die am weitesten verbreitete Anwendungs-Software auch am häufigsten von Malware-Autoren attackiert wird. Es kann daher bereits einen kleinen Sicherheitsgewinn darstellen, wenn man
alternative Software (z.B. einen alternativen PDF Reader) benutzt.
Anstelle des Internet Explorers kann man beispielsweise den
Mozilla Firefox einsetzen, für welchen es zwei nützliche Addons zur Empfehlung gibt:
- NoScript verhindert standardmässig das Ausführen von aktiven Inhalten (Java, JavaScript, Flash, ..) für sämtliche Websites. Du kannst selber nach dem Prinzip einer Whitelist festlegen, welchen Seiten du vertrauen und Scripts erlauben willst, auch temporär.
- Adblock Plus blockt die meisten Werbebanner weg. Solche Banner können nebst ihrer störenden Erscheinung auch als Infektionsherde fungieren.
(Un-)Sicheres Verhalten im Internet
Nebst unbemerkten Drive-by Installationen wird Malware aber auch oft mehr oder weniger
aktiv vom Benutzer selbst installiert.
Der Besuch zwielichtiger Websites kann bereits Risiken bergen. Und
Downloads aus
dubiosen Quellen sind immer
russisches Roulette. Auch wenn der Virenscanner
im Moment darin keine Bedrohung erkennt, muss das nichts bedeuten.
- Illegale Cracks, Keygens und Serials sind ein ausgesprochen einfacher (und ein beliebter) Weg, um Malware zu verbreiten.
- Bei Dateien aus Peer-to-Peer- und Filesharingprogrammen oder von Filehostern kannst du dir nie sicher sein, ob auch wirklich drin ist, was drauf steht.
Oft wird auch versucht, den Benutzer mit mehr oder weniger trickreichen Methoden dazu zu bringen, eine für ihn verhängnisvolle Handlung selbst auszuführen (Überbegriff
Social Engineering).
- Surfe mit Vorsicht und lass dich nicht von irgendwie interessant erscheinenden Elementen zu einem vorschnellen Klick verleiten. Lass dich nicht von Popups täuschen, die aussehen wie System- oder Virenmeldungen.
- Sei skeptisch bei unerwarteten E-Mails, insbesondere wenn sie Anhänge enthalten. Auch wenn sie auf den ersten Blick authentisch wirken, persönliche Daten von dir enthalten oder vermeintlich von einem bekannten Absender stammen: Lieber nochmals in Ruhe überdenken oder nachfragen, anstatt einfach mal Links oder ausführbare Anhänge öffnen oder irgendwo deine Daten eingeben.
- Auch in sozialen Netzwerken oder über Instant Messaging Systeme können schädliche Links oder Dateien die Runde machen. Erhältst du von einem deiner Freunde eine Nachricht, die merkwürdig ist oder so sensationell interessant oder skandalös tönt, dass man einfach draufklicken muss, dann hat bei ihm/ihr wahrscheinlich Neugier über Verstand gesiegt und du solltest nicht denselben Fehler machen.
- Lass die Dateiendungen anzeigen, so dass du dich nicht täuschen lässt, wenn eine ausführbare Datei über ein doppelte Dateiendung kaschiert wird, z.B. Nacktfoto.jpg.exe.
Nervige
Adware (Werbung) und unnötige
Toolbars werden auch meist durch den Benutzer selbst mitinstalliert.
- Lade Software in erster Priorität immer direkt vom Hersteller herunter. Viele Softwareportale (z.B. Softonic) packen noch unnützes Zeug mit in die Installation. Alternativ dazu wähle ein sauberes Portal wie Filepony oder heise.
- Wähle beim Installieren von Software immer die benutzerdefinierte Option und entferne den Haken bei allen optional angebotenen Toolbars oder sonstigen fürs Programm irrelevanten Ergänzungen.
Allgemeine Hinweise
Abschliessend noch ein paar grundsätzliche Bemerkungen:
- Dein Benutzerkonto für den alltäglichen Gebrauch sollte nicht über Administratorenrechte verfügen. Nutze ein Konto mit eingeschränkten Rechten (Windows XP) bzw. aktiviere die Benutzerkontensteuerung (UAC) auf der höchsten Stufe (Windows Vista / 7).
- Erstelle regelmässig Backups deiner Daten und Dokumente auf externen Datenträgern, bei wichtigen Dateien mindestens zweifach. Nicht nur ein Malwarebefall kann schmerzhaften Datenverlust nach sich ziehen sondern auch ein gewöhnlicher Festplattendefekt.
- Die Autorun/Autoplay-Funktion stellt ein Risiko dar, denn sie ermöglicht es, dass beispielsweise beim Einstecken eines entsprechend infizierten USB-Sticks der Befall auf den Rechner überspringt. Überlege dir, ob du diese Funktion nicht besser deaktivieren möchtest.
- Wähle deine Passwörter gemäss den gängigen Regeln, um besser gegen Brute-Force- und Wörterbuchattacken gewappnet zu sein. Benutze jedes deiner Passwörter nur einmal und ändere sie regelmässig.
- Der Nutzen von Registry-Cleanern zur Performancesteigerung ist umstritten. Auf jeden Fall lässt sich damit grosser Schaden anrichten, wenn man nicht weiss, was man tut. Wir empfehlen deshalb, die Finger von der Registry zu lassen. Um von Zeit zu Zeit die temporären Dateien zu löschen, genügt TFC.
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Es bleibt mir nur noch, dir unbeschwertes und sicheres Surfen zu wünschen und dass wir uns hier so bald nicht wiedersehen.